#23 Inselhopping in Thailand

18. Februar 2023 3 Von Janina

Unsere Reisezeit: Januar 2023

Sawadee Ka vom Long Beach auf Koh Phayam

Von Bangkok ging es für uns mit dem Flugzeug in den Süden Thailands an die Westküste nach Ranong, genauer gesagt an die Andamanensee. Am Kofferband habe ich festgestellt, dass es am Flughafen freies WLAN gibt und mich flott eingewählt, da ich wusste, dass meine Schwester ihr Baby erwartet und was soll ich sagen: genau dort habe ich erfahren, dass ich gerade Tante geworden bin! Der kleine Wonneproppen heißt Kolja und ich musste mir doch das ein oder andere Tränchen verkneifen dort so ganz romantisch am Kofferband. Vor dem Flughafen waren wir dann ganz überrascht, dass es so viele Fahrzeuge gab, die einen weiter transportieren wollten. Vor neun Jahren stand dort genau ein Taxi, welches wir uns mit einem anderen Pärchen geteilt haben. Nun haben wir also das günstigste Verkehrsmittel ausgewählt, das Songthaew und sind mit diesem Sammeltaxi zum Pier nach Ranong gefahren. Dort mussten wir noch einige Zeit warten bis es weiter mit dem Speedboot auf unsere Insel Koh Phayam ging. Warum unsere Insel? – Auch hier waren wir bereits vor neun Jahren das erste Mal! Wir haben diesen „Geheimtipp“ damals im Stefen Loose Reiseführer gefunden und dachten uns, da es im Reiseführer steht, wird dieser Ort sicherlich nicht lange geheim bleiben. Aber was sollen wir sagen: ja – es ist immer noch sehr schön dort und weit weniger touristisch als auf anderen thailändischen Inseln. Wir konnten einige Veränderungen feststellen, z.B. gab es damals nur Rollertaxis auf der Insel: vorne der Rollerfahrer, Rucksack zwischen die Beine, hinten der Tourist. Nun gibt es Motorrad-Tuktuks, die einen bequem zur Unterkunft fuhren. Es gibt nun auch 24 Stunden lang am Tag Strom und Internet! All das hatten wir bei unserem ersten Aufenthalt nicht. Damals gab es auch nur Benzin aus Plastikflaschen für den Roller, nun gab es Tankautomaten – für umgerechnet einen Euro, erhielt man einen Liter Sprit. Es ist aber auch vieles gleich geblieben: wenig Touristen, ein wunderschöner Strand und tolle Sonnenuntergänge, die man bei einem Chang Bier jeden Abend genießen kann. Die Unterkunft namens „Friends“, in der wir waren, dieselbe wie vor neun Jahren, hatte sich kaum verändert, das Essen war genauso gut und Niki hat immer noch seine wunderbaren Thai Currys gezaubert. Wir haben uns hier auf der Insel gleich wieder pudelwohl gefühlt.

Auf Koh Phayam haben wir es ruhig angehen lassen, haben einen Tag einen Ausflug mit dem Scooter unternommen und ansonsten den Ausblick von unserem sehr einfachen Bungalow auf den Strand und das Meer genossen. Mit dem Scooter waren wir am Hafen, am wunderschönen Kwangpeeb Beach, an dem wir riesengroße Hornbills gesehen haben, und an der Buffalo Bay, dort haben wir die Hippie Bar besucht. Wir wollten gucken, ob sie noch genauso genial ist wie damals. Denn die Bar ist wirklich etwas Besonderes und sehr beeindruckend, da hier ein mehrstöckiges Piratenschiff aus Treibholz erbaut wurde. Die Rasta-Thais, die hier arbeiten, erinnern eher an lässige Jamaikaner, und seitdem der Cannabiskonsum in Thailand legalisiert wurde, an jeder Ecke Verkaufsshops aus dem Boden ploppen und an jeder Theke fertig gedrehte Joints verkauft werden, sind sie wohl noch chilliger drauf als sie bereits von Natur aus sind!

Die wunderschöne Kwangpeeb Bay
Die einmalige Hippie Bar an der Buffalo Bay

Nach vier Tagen ging es für uns dann auch schon wieder weiter und wir machten uns frühmorgens auf den Weg nach Koh Tao, eine Insel auf der östlichen Seite von Thailands Süden, die im Golf von Thailand liegt. Unser Tag gestaltete sich wie folgt: 7:00 Uhr Abholung von dem Motorrad-Tuktuk, 07:45 Uhr Überfahrt mit dem Speedboot nach Ranong. Mit dem Shuttelbus ging es dann vom Pier zum Busbahnhof, wo um 09:00 Uhr unser Minivan nach Chumpon abfuhr. Nach zwei Stunden Fahrt sammelte uns dann erneut ein Shuttel am Bahnhof ein und nach weiteren 30 Minuten Fahrt waren wir am Pier, wo dann mit einer einstündigen Verspätung um 14:00 Uhr der Katamaran nach Koh Tao ablegte. Die extrem schaukelige zweistündige Überfahrt, auf der sich zuerst ein Hund und dann noch weitere Passagiere übergeben haben, und wir aufpassen mussten, dass wir nicht von unseren Sitzen purzelten, war dann Gott sei Dank auch irgendwann vorbei und nach einer weiteren kurzen Shuttlefahrt zur Unterkunft, waren wir dann gegen 16:30 Uhr an unserem Ziel. Das war ein langer Tag, aber irgendwie klappt das immer mit dem Transport!

Secret Dschungel Party

Am selben Abend ging es für uns noch zur Secret Dschungel Party in die Karma Bar. Wenn wir schon nicht auf der Nachbarinsel Koh Phangan, die bekannt für ihre Full Moon Parties ist, an einer solchen teilnehmen konnten, wollten wir wenigstens zu einer der legendären Dschungel Parties auf Koh Tao. Die letzte Full Moon Party auf Koh Phangan hatte ein paar Tage zuvor stattgefunden und wir hatten das mit dem Vollmond in unsere Planung irgendwie nicht berücksichtigt. Bei der nun statt findenden Dschungel Party legte ein DJ auf, der bekannt aus dem Pascha von Ibiza ist (der Club mit den zwei Kirschen). Die Musik war gut, wir wurden aber trotzdem nicht alt, da wir von der langen Fahrt doch sehr müde waren. Nachdem ein für Thailand typischer Feuerspucker aufgetreten ist, haben wir uns dann auch auf den Weg nach Hause begeben.

Der einzige Weg zum Strand – ab ins Wasser!
Die weiße Shark Bay

Auf Koh Tao haben wir einen Tag an der Shark Bay verbracht. Diesen wundervoll weißen Strand erreichten wir nur, indem wir eine Treppe an einem Hang hinabstiegen und dann das restliche Stück von einer Restaurantterrasse hüfthoch durchs Wasser wateten. Am Strand angekommen, wurde eine Eintrittsgebühr von umgerechnet ca. 2,50 € pro Person verlangt. Dieses Phänomen erwartete uns am nächsten Tag erneut, als wir uns einen Scooter liehen und einmal ganz in den Norden der Insel zur Mango Bay fuhren. Hier wurde die Straße irgendwann so schlecht, dass wir den Roller stehen ließen und die letzten 2 km zu Fuß liefen. Wenn wir vorher gewusst hätten, dass wir einen extrem tiefen Abstieg vor uns hatten und dann auch noch das letzte Stück über und unter riesengroße Felsen klettern mussten, hätten wir uns das sicherlich zweimal überlegt. Wir mussten diesen Weg schließlich auch wieder zurück! Und ich kann euch sagen, wir waren komplett durchgeschwitzt, als wir einige Stunden später wieder bei unserem Roller ankamen. Dort mussten wir schnell vor den Mücken flüchten, die hier im Dschungel unseren Schweiß witterten. In der Zwischenzeit haben wir an einer fast menschenleeren kleinen Bucht verbracht und sind mit bunten Fischen geschnorchelt. Es war zumindest an Land leer, etwas weiter draußen kamen immer wieder Boote und haben 100 Leute gleichzeitig ins Wasser gelassen, die dann in der Bucht umhergeschnorchelt sind. Ganz ehrlich, das verstehen wir bereits unter Massentourismus! Zudem haben wir am Strand viele abgebrochene Korallen gefunden und auch nicht wenig Müll. Und erwähnte ich schon, dass auch dieser kleine Strand 2,50 € Eintritt pro Person gekostet hat? Im Endeffekt war es so, dass es hier eigentlich nichts umsonst gab, sogar die Aussichtspunkte, sogenannte Viewpoints, die es überall auf der Insel gibt, sollten Eintritt kosten. Uns hat es hier aufgrund der bereits stark beschädigten Natur zu Land und auch zu Wasser und dem „Ausnehmen“ der Touristen einfach nicht wirklich gut gefallen. Koh Tao war sicherlich mal ein Paradies, aber das ist es jetzt nicht mehr.

Wir waren von daher nicht böse, als wir zwei Tage später auf die nächste Insel aufbrachen. Viele Leute schwärmen von Koh Samui, daher waren wir ganz gespannt auf unsere letzte Station in Thailand. Gott sei Dank war die ebenfalls zweistündige Überfahrt diesmal wunderbar und der Katamaran lag ruhig auf dem spiegelglatten Wasser. Auf Koh Samui sind wir zwei Tage lang mit unserer gelben Vespa herumgefahren. Hierbei haben wir uns u.a. mehrere Strände angesehen. Uns hat die Bay Choeng Mon sehr gut gefallen. Auch die große Buddha Statue und der Wat Plai Laem waren beeindruckend. Koh Samui war irgendwie eine typische Urlaubsinsel und hatte alles zu bieten, was das Touristenherz begehrt. Auch die thailändische Rotlichtmeile war vorhanden. Wir können es verstehen, wenn Menschen hier zum Urlaub machen herkommen, aber wir suchen dann doch irgendwie etwas Anderes, um uns wohl zu fühlen und wissen nicht, ob wir hier noch einmal herkommen müssen.

Am beeindrucktesten fanden wir auf Koh Samui den Flughafen, dieser war komplett offen. Allerdings konnten wir diesen Umstand nur eher weniger genießen, da uns hier am Flughafen mehrere Probleme erwarteten: Alles begann damit, dass wir am Abend vorher unsere letzten thailändischen Münzen ausgegeben hatten, da wir uns am nächsten Morgen ein „Grab“ (Uber in Asien) zum Flughafen nehmen wollten und keine thailändischen Baht mehr brauchten. Die Grabfahrer zahlt man über die Grab-App und das Geld wird von der Kreditkarte abgebucht. Eigentlich ist das sehr praktisch, da man immer den günstigsten Preis bekommt und man nicht um diesen feilschen muss. Als wir an diesem Morgen um halb 6 ein Grab bestellten, waren keine Fahrer verfügbar. Wir versuchten es immer wieder und wurden immer ungeduldiger und irgendwann sagte dann Gott sei Dank eine Fahrerin zu. Sie brauchte dann nochmal 20 Minuten um uns zu erreichen und brachte uns dann aber sicher zum Flughafen. Wir hatten also schon eine halbe Stunde an Zeit verloren und wollten uns nun am Flughafen beeilen. Das machte die Dame am Check-In aber nicht mit, die uns nämlich nicht mitfliegen lassen wollte, da wir kein Ausreiseticket aus Kambodscha, unserem nächsten Ziel, vorlegen konnten. Irgendwie kam uns das sehr bekannt vor und wir standen vor der selben Situation, als wir damals nach Panamá einreisen wollten (siehe Blogartikel #13)! Wir wussten, dass die asiatischen Länder immer ein Ausreiseticket sehen wollten und die Airline in Verantwortung gezogen wird, wenn sie einen mitnehmen und wir dann nicht in das Land reingelassen werden. Die Airline ist dann für den Rücktransport verantwortlich. Wir erklärten der Dame am Check-In also, dass wir von Kambodscha nach Vietnam mit dem Bus fahren werden und uns bereits eine Busroute herausgesucht hatten. Das wollte sie aber nicht akzeptieren und bestand darauf, dass wir den Bus jetzt sofort auf der Stelle buchen. Während ich nun den Bus online buchte, stritt sich Tobi mit ihr herum, dass sein Rucksack angeblich 2,5 kg zu schwer sein sollte. Von den vorherigen Flügen wussten wir, dass das nicht sein kann und Tobi erklärte ihr, dass ihre Waage falsch gehen muss. Das wollte sie erst einmal nicht akzeptieren, aber Tobi bestand darauf die Waage des Nachbar-Check-In-Schalters zu nutzen und siehe da, da wog der Rucksack auf einmal wieder wesentlich weniger. In Kambodscha hatten wir bisher nur für die ersten vier Nächte eine Unterkunft gebucht, auch das gefiel der Dame am Check-In nicht und sie wollte für den ganzen Zeitraum einen Unterkunftsnachweis haben. Den hatten wir aber nicht, da wir noch gar nicht zu 100% genau wussten wo wir wie lange in Kambodscha bleiben werden. Nach längerem Hin und Her gab sie dann auf und ließ uns mitfliegen. Wir hatten nun noch mehr Zeit verloren und machten uns auf in Richtung Sicherheitskontrolle. Auf dem Weg kamen wir an einem Monitor vorbei und einem Schild mit der Aufschrift: „Wenn Sie ihr Gepäckstück hier sehen, dann melden Sie sich bitte“. Und natürlich stand mein Rucksack da! Ich wurde dann in einen Sicherheitsraum geführt und musste meinen Rucksack öffnen. Das Problem war dann meine kleine Powerbank, die ich extra ins Aufgabegepäck gesteckt habe und nicht ins Handgepäck. Das war hier in Thailand auf einmal falsch, normalerweise kennen wir es, dass diese Gegenstände nichts im Handgepäck verloren haben. Nagut, das Problem war also gefunden und wir durften weiter. An der Sicherheitskontrolle wollten sie Tobi dann auf einmal nicht weiterlassen, weil sie meinten er hätte auch eine Powerbank im Aufgabegepäck. Wir haben ihnen dann erklärt, dass es um mich ging und ich meine Powerbank bereits aus dem Rucksack geholt habe und dann war auch gut. Was für ein stressiger früher Morgen – und ja: auch Tobi hatte seine Powerbank im Aufgabegepäck, aber die haben sie anscheinend dann nicht mehr gefunden! Als wir am Gate ankamen, war auch schon Boarding und es ging los in Richtung Kambodscha. Ob wir ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle dann Kambodscha erreicht haben, lest ihr im nächsten Blogartikel!

Wartehalle am Gate vom Koh Samui Airport