#20 Sri Lanka – die Perle des Indischen Ozeans

22. Dezember 2022 10 Von Janina

Unsere Reisezeit: Dezember 2022

Gut angekommen in Sri Lanka

Der Vergleich ist perfekt, da das Land nicht nur eine Form wie eine Perle oder eine Träne hat, die am südlichsten Zipfel Indiens hängt, sondern es ist hier auch paradiesisch schön, schön wie eine Perle. Die Innenfläche der linken Hand wird sehr gerne als Landkarte für Sri Lanka herangezogen: An der Spitze des Daumens liegt Colombo, an der unteren Kante des Daumengelenks Galle, unten rechts liegt der Yala Nationalpark, an der Spitze des kleinen Fingers Trincomalee, an der Spitze des Mittelfingers Jaffna und in der Mitte der Hand liegt Kandy:

Landkarte von Sri Lanka

Wir reisen allerdings genau andersherum, quasi im Uhrzeigersinn. Am 04.12.2022 ging es für uns ab Bremen mit einem längeren Stopover in Istanbul und einem weiteren Zwischenstopp in Malé auf den Malediven, weiter nach Colombo. Auf den Malediven sind 90 % der Fluggäste ausgestiegen, so dass es sich so anfühlte, als wären wir die einzig übrig gebliebenen Personen an Board. Auch die Flugbegleiter fanden diesen Zustand sehr lustig, so dass sie uns sogar einen Champagner aus der Business Class ausgegeben haben. Wir sind mit Turkish Airlines geflogen und waren wirklich von den Annehmlichkeiten im Flugzeug überrascht – besonders das Essen war gut. Ich dachte nicht, dass ich das jemals mal über Flugzeugessen sagen werde.

In Sri Lanka angekommen ist die ersten paar Tage erst einmal nichts Aufregendes passiert. Wir haben uns ausgeschlafen und noch ein paar Aufgaben erledigt, die wir zu Hause nicht mehr geschafft haben und uns ab und zu im Hotelpool abgekühlt, weil es zu Beginn doch sehr schwül heiß und bedeckt war und unsere Körper sich erst einmal an das Wetter hier gewöhnen mussten. Wir haben das Restaurant Paloma gefunden, zu dem wir mehrmals gegangen sind, weil der Besitzer sehr nett und freundlich war und uns das frisch zubereitetete Essen seiner Frau sehr gut schmeckte. Sri Lankan Rice and Curry ist wirklich äußerst lecker. Er hat uns auch die ersten Worte auf singalesisch beigebracht.

Am dritten Tag haben wir dann unser Tuktuk von tuktukrental.com abgeholt. Im strömenden Regen, der den ganzen Tag anhielt, hat Tobi Tuktuk-Fahrstunden bekommen, erst in den Seitenstraßen und wenig später auf der vierspurigen vielbefahrenden Hauptstraße. Wir wurden dabei wirklich gefragt, ob wir Ampel kennen… Der srilankische Verkehr ist gewöhnungsbedürftig und jedes Mal, wenn man denkt, jetzt rumst es gleich, hat sich doch wieder jemand durch die kleinste Lücke durchgefädelt. Vor allem die Busse fahren hier wie die Henker! Wir haben aber bisher weder einen Unfall noch ein totes Tier an der Straße gesehen, obwohl hier alle paar Meter ein Straßenhund auf der Straße liegt und schläft, eine Kuh umherläuft, eine Affenfamilie am Straßenrand sitzt oder eine Ziegenherde die Straße kreuzt. Auf Nachfrage bei tuktukrental.com wie denn die Verkehrsregeln hier an einer Kreuzung seien, haben sich die Mitarbeiter nur fragend angeguckt und die Antwort lautete dann: Go with the flow! Ok – alles klar, gar kein Problem, das bekommen wir hin! Nach dem Prinzip, wer sich zuerst in eine Lücke quetscht, malt zuerst, ging es dann auf in unser Abenteuer drei Wochen lang Sri Lanka mit unserem gemieteten Tuktuk zu entdecken. Mittlerweile wissen wir: die Srilanker haben keine Verkehrsregeln und wir glauben auch, die meisten fahren ohne jemals einen Führerschein gemacht zu haben! Tobi musste allerdings einen srilankischen Führerschein käuflich erwerben, damit er hier im Land fahren darf.

Am darauf folgenden Tag fuhren wir dann bei schönstem Sonnenschein mit unserem Tuktuk, welches wir ABU tauften, die ersten 170 km nach Anuradhapura. Für die Fahrt brauchten wir fünf Stunden, denn als Maximalgeschwindigkeit für Tuktuks gilt überall 40 km/h. Hier hat jeder Fahrzeugtyp seine eigene Höchstgeschwindigkeit, die auf der Straße gefahren werden darf. Das haben wir so sonst noch nirgends auf der Welt gesehen:

Sri Lankas Höchstgeschwindigkeiten

Anuradhapura war die erste Königsstadt Sri Lankas und hier kann man inmitten von Tempelruinen Geschichte atmen. Zudem gibt es hier einen heiligen Bodhibaum, der von den Buddhisten Sri Lankas verehrt wird. Wir haben die Sacred City – die alte Stadt an einem Samstag besucht und waren unter den vielen Einheimischen fast die einzigen Touristen, die barfuß die heiligen Stupas besichtigten. Die großen Kuppeln, die über ein ziemlich weitläufiges Gebiet verteilt sind, sind die größten des Landes. Wir fuhren diese alle mit unserem Tuktuk ab und hatten einen interessanten vielseitigen Tag.

Von Anuradhapura ging es dann in das 70 km weit entfernt gelegene Sigiriya. Auf dem Weg dahin wollten wir uns noch die große Buddha Statue von Avukana angucken. Die Wege dahin waren aber so schlecht, dass wir es nach zwei Versuchen aufgegeben haben. Wir sind einmal durch ein Schlagloch gerattert und auf einem Stein am Straßenrand hängen geblieben. Gott sei Dank war da dieser Stein, ansonsten wäre es vielleicht in den Graben hinabgegangen… Wir fuhren also ohne Buddha-Besuch weiter nach Sigiriya. Dort hatten wir ganz liebe Gastgeber, die einen wunderschönen Garten angelegt haben. Es flogen Unmengen von Schmetterlingen und Papageien umher. Außerdem gab es jeden Morgen ein sehr leckeres und abwechslungsreiches srilankisches Frühstück. Teilweise war das Frühstück morgens schon very spicy (scharf).

In Sigiriya machten wir uns an einem Morgen auf zum Pidurangala Rock, wo wir eine halbe Stunde lang eine Wanderung bergauf machten. Von oben konnten wir den Sigiriya Rock bestaunen, einen Gneismonolithen, auf dem früher eine Felsenfestung erbaut wurde. Da der Eintritt unsagbar teuer ist, entschieden wir uns auf den Felsen nebenan zu klettern, um die Festung von dort aus zu fotografieren. Oben angekommen hatten wir eine wunderbare Aussicht, und wir sahen weit und breit nur grün, grün und nochmal grün. Diese Insel ist wirklich unglaublich schön mit Ihren ganzen unterschiedlichen Palmenarten und den vielen tropischen Pflanzen, die hier wachsen. Auch die Tierwelt, die hier im Einklang mit den Menschen lebt, macht dieses Land besonders. Vor allem die vielen Affen, sind amüsant, können aber auch mal frech werden, wenn sie den Geruch von Nahrungsmitteln wittern. Auf dem Pidurangala Rock lebte eine friedliche Affenfamilie, die niedlich vor unserer Kamera poste:

Unsere nächste Station hieß dann Trincomalee an der Ostküste. Aktuell war an der Ostküste keine Saison und auch Monsumzeit, wenige Tage vorher gab es sogar einen Zyklon, der auf dem Indischen Ozean vor der Küste tobte, der zog dann aber nach Indien ab. Wir wollten uns trotzdem gerne die weißen Strände von Trincomalee angucken und machten uns auf den Weg. Die Strecke dorthin war bisher der schönste Reiseabschnitt auf unserer Tour. In Trincomalee guckten wir uns die Strandabschnitte von Uppuveli und Nilaveli Beach an und mussten feststellen, hier war wirklich keine Saison! Abends in unserer Unterkunft, hatten wir dann das erste Mal Besuch vom srilankischen Wildlife: eine handtellergroße Spinne saß an der Wand. Am nächsten Morgen fanden wir dann noch einen Frosch und eine Kakerlake im Bad vor. Von Trincomalee machten wir uns dann auf in Richtung Berge, aber davon berichten wir dann in unserem zweiten Blogbeitrag über Sri Lanka.

Hindu Tempel in Trincomalee