#14 Costa Rica – Unsere Erlebnisse in Cocles
Unsere Reisezeit: Februar 2020
Unsere erste Einreise auf dem Landweg in Süd- bzw. Zentralamerika hatten wir von Panamá nach Costa Rica. Wir fuhren mit einem Bus von Bocas del Toro bzw. Almirante, der Ort am Festland, bis zur Grenze, dort wurden wir herausgelassen, mussten zu einem kleinen Häuschen gehen und uns den Ausreisestempel holen. Und dann sind wir einfach über eine lange Brücke gelaufen und waren auf der anderen Seite in Costa Rica. Dort bekamen wir unseren Einreisestempel und liefen weiter bis zu einer Bushaltestelle um die Ecke. Da haben wir eine Stunde auf den nächsten Bus gewartet und fuhren dann direkt vom Grenzdorf Sixaola bis nach Puerto Viejo bzw. Cocles.
In Cocles blieben wir für sechs Nächte in einer neuen kleinen Cabaña von Ariane und Jürgen – mal wieder deutsche Auswanderer, die sich jetzt in Costa Rica niedergelassen haben. Lustig war, dass Jürgen 20 Jahre in Bremen gelebt hat und dort eine Kneipe in der Schwachhauser Heerstraße namens „Sowieso“ führte. Kennt die einer? Nun vermieteten die beiden ihre Cabañas, haben ein kleines Restaurant und ein Yoga- und Meditationszentrum. Davon gab es mehrere in dieser Gegend.
Unsere Cabaña lag zehn Minuten zu Fuß vom Wasser entfernt quasi mitten im Dschungel. Hinter unserem Haus waren zwei große Affenbäume, in denen regelmäßig eine elfköpfige Brüllaffenfamilie abhing. Sobald dem Familienoberhaupt irgendetwas nicht passte, zum Beispiel ein LKW auf der Schotterstraße zu viel Lärm verursachte, fing er aus vollem Herzen an zu schreien. Das tat er auch gerne mal morgens um 5 Uhr und wir waren dann natürlich hellwach. Lustig war, dass die Kanadier in der Cabaña nebenan uns gleich am ersten Tag erzählten da wäre ein Hund, der würde zwischendurch immer wieder ganz grausam bellen. Als das „Bellen“ das nächste Mal kam und sie uns darüber in Kenntnis setzten, dass das der Hund sei, klärten wir sie erst einmal auf, dass das die Affen dort oben im Baum sind, die sie bis dato noch gar nicht wahrgenommen hatten und sich dann tierisch über die Affenbande freuten. Die Kanadier wollten eigentlich nach Thailand fliegen, da ihr Flug aber über China gegangen wäre und dieser aufgrund des Coronavirus gecancelt wurde, hatten sie sich kurzfristig dazu entschieden nach Costa Rica zu fliegen. In Süd- bzw. Zentralamerika gab es bis dahin immer noch keinen Coronavirus Fall. Ein Glück!
In Cocles fuhren wir wieder mit dem Fahrrad, gingen zum Strand, obwohl auch hier der Wasserstand sehr hoch war, und genossen die Zeit auf unserer Terrasse. Wir versuchten sowieso immer so viel wie möglich draußen zu sein auf unserer Reise – draußen sitzen, essen, arbeiten. Das ging zu Hause in Deutschland ja so selten. In dieser Cabaña waren wir quasi gezwungen immer an der frischen Luft zu sein, da sie unter dem Dach komplett offen war… Hier fehlten die Netze an den Seiten des Hauses, damit Insekten draußen blieben. Am Anfang fand ich das überhaupt gar nicht lustig, nachdem ich die handgroßen Spinnen gesehen habe, die rund um das Haus ihre riesigen Netze gebaut hatten. Tobi entfernte diese mit einem Stock – am nächsten Tag waren sie teilweise aber wieder da… nagut, dann bleiben sie eben, die fressen wenigstens die Mücken! Und von diesen großen Spinnen hatten wir auch glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt eine im Haus. Was wir allerdings im Haus hatten war eine riesengroße Heuschrecke. Die wohnte in unserem Dachstuhl… Wenn man Tieren Namen gab, kam man besser mit ihnen zurecht, also hieß die Heuschrecke ab heute Heiko. Und ich war so froh, dass wir ein großes Moskitonetz um unser Bett hatten. Nachts konnte auf jeden Fall nichts Krabbeliges auf meinem Gesicht landen 🙂 Man gewöhnt sich an alles!
Was wir noch so im Garten hatten waren unzählige Vögel, darunter grüne Papageien, die sich hoch oben in den Bäumen mit den Tukanen stritten und wir hatten Glühwürmchen! Wie cool – aber die sehen gar nicht aus wie Würmchen, sondern eher wie große Käfer, so Maikäferähnlich… Naja, wenigstens leuchteten sie nachts in den Bäumen – wie schön!
Wer sich schon einmal gefragt hat wie wir das eigentlich mit unserer Wäsche so machen, das geht erstaunlicherweise wunderbar. Wir haben bisher zum Großteil die Möglichkeit sogar umsonst in den Unterkünften selber zu waschen oder die Unterkunft, in der wir übernachten, bietet einen Laundry Service (Wäscherei Service) gegen eine Gebühr an. Dann geben wir die Wäsche einfach morgens ab und bekommen sie abends getrocknet und sauber gefaltet zurück. Dann gibt es noch Variante Nummer drei, dass es in der Unterkunft keine Möglichkeit gibt die Wäsche zu waschen, und wir extern eine Wäscherei suchen. Das mussten wir in den ersten drei Monaten auf unserer Reise aber erst zum zweiten Mal hier und jetzt in Cocles. Wir fuhren also mit unseren Rädern los und fanden einen kleinen Familienbetrieb. Von vorherigen Reisen haben wir uns angewöhnt immer aufzuschreiben wie viele Sachen wir abgeben, damit wir uns hinterher auch sicher sein können, dass alles wieder da ist. Tobi hatte schon ein komisches Gefühl sein Deutschlandtrikot in die Wäscherei zu geben, das er zum Sport treiben, aber auch für die Olympischen Spiele in Tokio eingepackt hatte. Und wir mussten natürlich feststellen, dass genau dieses nicht mehr da war, als wir abends die saubere Wäsche wieder auspackten. Am nächsten Tag fuhren wir also wieder zu der Familie und sie wussten gleich warum wir wieder da waren – das Deutschlandtrikot! Da war es und wir hatten es wieder! Wir haben ja die Theorie, dass das eine Masche sein könnte: sie behalten etwas und vielen Leuten fällt es vielleicht erst auf dass etwas fehlt, wenn sie schon weitergereist sind… und wenn es jemandem doch vorher auffällt und wieder hinfährt, huch, dann war es eben ein Versehen und man erhält sein Kleidungsstück natürlich zurück… So kommen die Wäschereimitarbeiter auch an neue Kleidung. Tobi war zumindest sehr froh, dass er sein Trikot wieder hatte und wird es jetzt nur noch selber waschen. 🙂
An einem Tag haben wir noch einen Tagesausflug in den Cahuita Nationalpark gemacht. Dort haben wir uns für eineinhalb Stunden einen Guide genommen, mit dem wir dann zusammen mit seinem Fernrohr durch den Park gezogen sind. Mit seiner Hilfe sahen wir viele kleinere Tiere: Jesus Christus Eidechsen, Schlangen, schlafende Fledermäuse und Termiten.
Zudem sahen wir große Leguane auf den Bäumen, die nochmal größer waren als die auf den Galápagosinseln, Kapuziner- und Brüllaffen und die kleinen frechen Waschbären, die bei den Besuchern des Parks um etwas Essbares bettelten. Und wir haben natürlich auch Osos Perezosos, die für Costa Rica so bekannten Faultiere gesehen. Faultiere halten sich allerdings ganz oben in den Bäumen auf und schlafen eigentlich tagsüber immer. Trotzdem konnten wir ein paar zusammengerollte Faultiere sehen. Einen Abend sahen wir auch eines an der Hauptstraße in Cocles in den Bäumen herumklettern, aber da hatten wir leider unsere Kamera mit dem großen Objektiv nicht dabei.
Von Cocles aus planten wir zudem unsere Reise weiter und entschieden uns aufgrund der hohen Preise nicht nach Hawaii zu fliegen, die deutlich über denen auf den Galápagosinseln lagen, sondern stattdessen mit dem Mietwagen Kalifornien zu bereisen. Unser neuer Plan: nach San Francisco fliegen und von dort nach Los Angeles (LA) auf dem Küstenhighway Number 1 zu reisen und dann von LA aus auf die Cookinseln zu fliegen. Von Hawaii aus war es zudem gar nicht möglich auf die Cookinseln zu kommen, da wären wir dann wahrscheinlich noch nach Fiji oder Samoa geflogen, aber wir wollten sooo gerne auf die Cookinseln. Also passte es uns sehr gut, dass wir Hawaii bei genauerer Betrachtung zu teuer empfanden. Der neue Plan stand fest: Kalifornien und die Cookinseln und wir buchten die Flüge!
Eindrücke von der Umgebung rund um Cocles:
Weiterhin viel Spaß! In Puerto Viejo habe ich auch ein paar Tage verweilt, nirgends auf meiner Weltreise wurden mir so viele Joints angeboten.
Hallo Horst, dann musst du mal nach Hopkins ins Belize fahren 🙂 Ich sag nur: Reggaeparty all day long…
Costa Rica… ist eigentlich am teuersten in Mittelamerika!! Kein Wunder: Reiche Küste!! Pura Vida!
Falls ihr in Nicaragua einfallt, in Leon gibt es nahe der Kathedrale das Hotel Austria!! Sehr sauber und günstig, Chef kommt aus Oberösterreich 🤪🤪
Hallo Ecke, ja, Costa Rica war mit am teuersten, fast gleich auf mit Panamá… Nicaragua haben wir „überflogen“ 🙂
Wir waren auch in Puerto Viejo und im Cahuita Nationalpark. Bin gespannt auf die nächsten Reiseberichte von euch. Viel Spaß noch auf den nächsten Zielen und passt auf euch auf… immer eine Armlänge Abstand 👆😉
Danke, Olli! Die Armlänge halten wir ein, die Einheimischen aber meistens nicht…
Hallo,
schön zu hören, dass es Euch gut geht.
Ich wünsche Euch eine weitere gute Reise.
Viele Grüße und bleibt gesund
Jens
Danke Jens für deinen Kommentar! Ja, uns geht es gut.
Ha! Die Surfbretter in Cocles kenne ich und die Strand- und Dschungelansicht in Cahuita auch! Haben wir letztes Jahr fast identisch fotografiert. 🙂 Ich hab sooo dolles Fernweh… au weia. Pura vida und so…
Danke Sven! Die Welt bietet so schöne Ecken und Costa Rica gehört definitiv dazu 🙂