#8 Die Galápagosinseln – Das Tierparadies schlechthin!

22. Januar 2020 2 Von Tobi

Unsere Reisezeit: Dezember 2019

Die Galápagosinseln sind ein Archipel vulkanischen Ursprungs, liegen im östlichen Pazifischen Ozean direkt auf dem Äquator, 1.000 km westlich vor der Südamerikanischen Küste und gehören zu Ecuador. Die Inselgruppe zu bereisen ist ein kostspieliges Unterfangen. Alleine die Einreise kostet 120,- US$ pro Person. Warum ist das so?

Die Galápagosinseln
Ein Blaufusstölpel oder auf Englisch: Blue footed Boobie

Auf den Galápagosinseln ist eine Artenvielfalt vorhanden wie kaum an einem anderen Ort auf dieser Erde. Einige Tierarten und viele Pflanzenarten gibt es nur hier (das heißt sie sind endemisch) und/oder sie sind nur hier in ausgeprägter Population vorhanden, wie z.B. der Blaufußtölpel oder der noch seltenere Rotfußtölpel. Weltweit existieren von den Blaufußtölpeln nur noch 40.000 Pärchen, die Hälfte davon lebt hier. Durch den Nationalpark sind die Tiere und Pflanzen gesetzlich geschützt. Es ist daher ganz normal, dass Pelikane, rote Klippenkrabben, große Landleguane und Seelöwen auf den Straßen und Gehwegen liegen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Die Tiere haben jegliche Scheu vor dem Menschen abgelegt, so ist es auch normal, dass der uns so bekannte Darwinfink sich auf dein Badehandtuch niederlässt und die Krümel aufpickt, wenn du dein Butterbrot knabberst.

Eine Seelöwendamen beim Surfen am Strand

Die außerordentliche und einmalige Flora, Fauna und Tierwelt der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. 97 % der Fläche stehen unter strengem Naturschutz und es sind nur vier der insgesamt 13 Inseln bewohnt. Ungefähr 200.000 Touristen kommen jährlich auf die Inseln und deutlich mehr dürfen es auch nicht werden. Denn das Land Ecuador steht im Zwiespalt zwischen Naturschutz und Haupteinnahmequelle Nr. 1 – dem Tourismus. Gerüchte behaupten gar, der Nationalpark soll irgendwann für Touristen gesperrt werden. Aber eigentlich kann sich das Land dies nicht erlauben. So wird versucht die Touristenanzahl zu reglementieren und die Preise sind dementsprechend hoch.

Nationalpark Galápagos – ein Traum wird wahr!

Isla Santa Cruz

Wir haben schon lange davon geträumt einmal in unserem Leben auf die Galápagosinseln zu fliegen und bevor die Nationalparktore doch irgendwann geschlossen werden, haben wir entschieden, dass wir dieses Highlight auf unserer Weltreise erleben möchten. Wir starteten unseren Galápagos-Trip auf der Hauptinsel Ilsa Santa Cruz, landeten aber zuvor auf der direkt davorliegenden Insel Baltra, weil dort der Flughafen liegt. Von dort mussten wir ein Stück mit dem Bus bis zum Fähranleger fahren, kurz mit der Fähre zur Insel Santa Cruz übersetzen, um dort wieder in einen Bus zu steigen, der uns dann innerhalb von 45 Minuten in die Hafenstadt Puerto Ayora brachte. Wir verbrachten fünf Nächte in Puerto Ayora und feierten hier auch den Jahreswechsel.

Taxiboote im Hafen von Puerto Ayora

Puerto Ayora ist der größte Ort auf der Inselgruppe und die Hauptstraße erinnert ein wenig an eine Ausgehmeile in einem Badeort am Mittelmeer. Trotzdem war es nett dort und am Silvesterabend wurde die komplette Straße für Autos gesperrt und für Passanten damit zum Schlendern freigegeben. Musik wurde in dem einen oder anderen Lokal gespielt und am Hafen fand die offizielle Silvesterparty mit Salsa-Musik statt. Das hat uns wirklich gut gefallen! Wir beobachteten, dass Silvester hier ganz anders gefeiert wird als bei uns in Deutschland. Die Einheimischen machten sich, wie der Großteil bei uns auch, schick für den Abend. Allerdings tranken die Ecuadorianer vor Mitternacht keinen Alkohol. Die Personen mit einer Bierflasche in der Hand waren ausschließlich Touristen. Silvesterknaller oder Feuerwerk sind hier Fehlanzeige und seit 2018 mit Rücksichtnahme auf die Tiere streng verboten. Das spielte in unsere Entscheidung Silvester auf den Galápagosinseln zu verbringen u.a. eine Rolle. Zudem laufen Männer in Frauenklamotten herum und die Ecuadorianer verbrennen lebensgroße Puppen, die aus einer Art Gips hergestellt werden und Politiker oder Comic-Helden darstellen. Durch das Verbrennen der Puppen sollen die bösen Geister für das neue Jahr vertrieben werden. Am Silvesterabend haben wir uns einen für die Galápagosinseln typischen roten Fisch namens Brujo (Skorpionfisch) in der „Restaurantstraße“ von Puerto Ayora zubereiten lassen. Tagsüber ist dies eine ganz normale Straße, aber jeden Abend wird die Straße umdekoriert und es stehen vom Anfang bis zum Ende der Straße Tische und Stühle und hier werden Langusten und frischer Fisch serviert. Danach ging es auch für uns zum Hafen und wir feierten in das neue Jahr 2020. Kurioserweise begann bei dem Moderator auf der Bühne das neue Jahr sechs Minuten zu früh, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat.

Unser Silvesterdinner: Brujo

Unser erster Schnorchelausflug nach La Fé und zur Insel Pinzón

Da wir es von vergangenen Reisen schon kennen, wissen wir dass es wichtig ist als erstes die Preise für einen angestrebten Ausflug zu vergleichen. So gingen wir die Straße mit den zahlreichen Agenturen ab und fragten nach den einzelnen Touren. Dabei achteten wir auch darauf, wie vertrauenswürdig uns die Verkäufer erschienen. Klingen die Aussagen plausibel? Geben sich die Veranstalter Mühe uns zu beraten? Was für einen Eindruck macht das Equipment und das Boot? Wir haben uns schlussendlich für Luis entschieden. Sein Büro sah eher so aus, als wenn die vierköpfige Familie dort auch wohnen würde, aber uns erschien der gute Mann am ehrlichsten und sympathischsten. Wenn wir hier schon so viel Geld lassen, dann bitte bei den richtigen Menschen. Am nächsten Morgen fanden wir uns um 7 Uhr vor seinem Laden ein und trafen hier auch einen Ecuadorianer namens Damian wieder, den wir auf dem Flug zu den Galápagosinseln kennen lernten. Damian hatte ebenfalls einen Tagesausflug bei Luis gebucht – so falsch war unsere Entscheidung dort zu buchen also offenbar nicht. Damian wohnt in Quito und bot uns an uns „seine“ Stadt zu zeigen, wenn wir ca. zwei Wochen später in der Hauptstadt sein werden. Diese Gastfreundschaft wollten wir auf jeden Fall annehmen. 

Schnorcheln in La Fé

Unsere Schnorchelerfahrung an diesem Tag war einfach unbeschreiblich. Wir haben grüne Meeresschildkröten unter Wasser beim Fressen beobachten können und sind mit Seelöwen getaucht. Es machte ihnen offensichtlich Spaß uns im Wasser ein Stück zu begleiten. Riesige Fischschwärme und Korallenriffe konnten wir auch beobachten und auf einmal eine Familie von Riffhaien nur vier bis fünf Meter unter uns, die friedlich am Boden lagen und die Sonne genossen. Und wir haben schwimmende Meerechsen und Piratenfische gesehen. Das schönste Erlebnis auf diesem Ausflug war, dass wir gemeinsam mit einer großen Meeresschildkröte viele Meter schwimmen durften.

Vor der unbewohnten Insel Pinzón

Auf den Galápagosinseln gibt es bei durchschnittlicher Wassertemperatur von 24 Grad und konstanter Lufttemperatur zwischen 24 und 26 Grad wahnsinnig schöne Strände. Mitten in Nationalparks liegen Menschen, Seelöwen und kleine und größere Leguane und Lawaechsen nur wenige Meter entfernt nebeneinander. Es scheint so, als würden Mensch und Tier in einer Co-Existenz schon immer so existieren. Unbeschreiblich ist diese Erfahrung! Als wir wieder an Board unserer zweiten Schnorcheleinheit waren, kam auch noch ein großer Galápagoshai an unserem Boot vorbei geschwommen, um nach dem Rechten zu schauen. Gerade stieg der Letzte unserer Gruppe aus dem Wasser wieder auf das Boot und ich stand bereits oben auf dem Boot und rief „There is a shark“. Puuh, noch einmal Glück gehabt! Die Galápagoshaie sind ca. drei Meter lang und extrem neugierig. Er kommt zum Menschen und schwimmt im Kreis um einen herum. Sie sollen auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen sein.

Eine Lawaechse

Isla Isabela

Von Santa Cruz unternahmen wir am Silvestertag einen Tagesausflug auf die ca. 100 km entfernte und größte Insel des Archipels Isabela und fuhren mit der „Fähre“ selbstorganisiert auf die Nachbarinsel. Der Begriff Fähre ist eigentlich nichtzutreffend, der Sprachgebrauch wird aber vor Ort verwendet. Es war ein Speedboot mit einer Kapazität von max. 20 Passagieren. Wir mussten uns jedes Mal auf einem Boot den besten Platz ganz hinten erkämpfen, da schaukelte es am wenigsten und die Gefahr war am kleinsten hier seekrank zu werden. Mit 500-600 PS ging es zwei Stunden lang über das offene Meer und wir sahen bei unseren zahlreichen Fährfahrten bzw. Bootsausflügen eben auch zahlreiche Personen, die sich während der Bootsfahrt übergeben mussten. Einmal wurde auch ich seekrank, aber das Übergeben blieb mir zum Glück erspart. Im Örtchen Puerto Villamil auf der Insel Isabela angekommen, fühlten wir uns gleich wohl. Dieser Ort wirkte verschlafen und verträumt, hier hätte es uns auch gut gefallen, wenn wir hier übernachtet hätten. Uns begrüßten gleich zahlreiche Seelöwen auf den Bänken im Hafen sowie die größten Leguane der Galapápagosinseln, hier haben wir das erste Mal Blaufusstölpel gesehen und hier sichteten wir Pinguine, der nördlichsten Pinguin-Kolonie der Welt. Außerdem hat Isabela fußläufig vom Hafen und Ort aus einen superlangen naturbelassenen Sandstrand.

Bienvenidos en Isla Isabela
Die größten Landleguna der Galápagosinseln
Ich häng hier mal ein bisschen ab …
Naturbelassener Strand auf Isla Isabela
Immer diese Fotos – schnell weg und bis zum nächsten Blogeintrag 🙂