#4 Südafrika: Der Addo Elephant Park & die Wild Coast
Unsere Reisezeit: Dezember 2019
Beim Addo Park hatten wir die bisher schlechteste Backpacker-Unterkunft, den Orange Elephant Backpacker. Wir hatten zwar ein sehr großes Zimmer und ein eigenes Bad, aber das war schon sehr heruntergekommen. Abends haben wir uns die besten Küchenutensilien herausgesucht, die die Unterkunft zu bieten hatte, und uns Nudeln gekocht. An diesem und am nächsten Abend hatten wir übrigens schon wieder Stromausfälle und saßen die Abende im Dunkeln in unserem Zimmer.

Am nächsten Tag ging es dann früh los in den Addo Elephant Park. Dort fuhren wir mit unserem gemieteten Toyota Corolla Quest rein und uns begrüßte gleich zu Beginn nach fünf Minuten Fahrt ein großer Elefantenbulle, der gemütlich auf der Straße spazierte. Nach einer Begegnung letztes Jahr in Namibia im Etosha Nationalpark mit einem jungen Elefantenbullen, der uns und einigen anderen Besuchern zeigen wollte, wer hier der Boss ist und ein Täuschungsangriff startete, haben wir noch mehr Respekt vor diesen riesigen majestätischen Tieren als vorher. Wir haben schon immer viel Abstand gehalten, so auch diesmal wieder. Andere Autofahrer fahren aber so dicht an die Tiere heran wie möglich – ein Wahnsinn wenn ihr uns fragt. Wir warteten also bis der Bulle ins Gebüsch abbog und sind dann gemütlich weitergefahren.

Gleich zu Beginn sahen wir dann Zebras, Strauße, eine große Schildkröte, kleine Erdmännchen und dann eine weitere Begegnung mit Artgenossen der Big 5, drei Wasserbüffel, die gemütlich grasten. Wir sahen Kudus und andere Gazellenarten und gaaanz viele Pumpas (Warzenschweine).

Im Park gab es eine eingezäunte Picnic Site, hier gab es auch die einzige Möglichkeit auf die Toilette zu gehen… nach zwei Kaffee am Morgen drückte die Blase schon und wir fuhren dort hin. Ich hörte dort lauten Vogelgezwitscher in einem Gebüsch und war neugierig was da los ist. Ich sah allerdings nicht zuerst die Vögel, sondern eine Schlange, die mich anstarrte. Ich sagte ihr sie soll warten und holte die Speigelreflexkamera aus dem Auto. Sie war dann Gott sei Dank noch da und Tobi war mittlerweile auch dabei die Schlange zu beobachten. Wie das so ist, wenn eine Person irgendwo in einem Wildtier-Nationalpark fotografiert, kamen gleich andere Personen hinzu und fragten was wir sehen. Eine Person hatte ein Buch über Schlangen dabei und wir fanden heraus, dass es sich um eine Baumschlange handelte, die hochgiftig war. Die Schlange fing wieder an zu schlängeln und die Vögel drehten völlig durch und hackten ihr auf den Kopf. Die Schlange, die einfach grün war, blähte ihren Hals auf und wurde auf einmal bunt. Das war ein Schauspiel! Wir sind davon ausgegangen, dass dort ein Vogelnest im Gebüsch war und die Schlange die Eier oder Küken stehlen wollte. Dann war sie auf einmal im Gebüsch verschwunden und wir gingen auch ganz schnell wieder zum Auto und fuhren weiter. Nicht, dass uns die Schlange auch noch attackiert…

Dann ging es weiter in den südlichen Teil des Parks und am nächsten Wasserloch angekommen: eine riesige Elefantenherde mit Jungtieren. Wir sahen aber, dass auch noch auf der anderen Straßenseite Elefanten waren und beobachteten auch diese. Auf einmal ein Tröten und die Elefanten, die noch nicht am Wasserloch waren rannten los über die Straße, gefolgt von ganz kleinen Minielefanten – ein Traum! Nun waren alle gemeinsam am Wasserloch versammelt und tranken und spielten im und mit dem Wasser.


Nach einer Weile fuhren wir weiter. Wir sahen zwei Elefantenbullen, die von der Straße ins Dickicht abbogen und fuhren an ihnen vorbei und ehe wir uns versahen waren wir von vier großen Elefanten umzingelt, denn es tauchten noch zwei vor uns auf, und die anderen beiden, die wir quasi überholt hatten, waren auf einmal hinter uns. Das war uns jetzt gar nicht mehr geheuer und wir drehten um und versuchten ganz langsam an den Bullen vorbeizufahren. Wir wechselten extra die Straßenseite, um ihnen Platz zu machen, und sie wechselten dann leider aber auch die Seite, also doch wieder auf die andere Seite. Dann waren sie anscheinend zufrieden, und sie guckten uns zwar an, aber interessierten sich dann glücklicherweise gar nicht mehr für uns. Trotzdem, unser Herz pocherte bis zum Anschlag. Uiuiui, war das aufregend!

Wir fuhren dann wieder zurück zur Picnic Site und machten erst einmal unsere Mittagspause. Danach fuhren wir noch an etlichen Wasserlöchern vorbei und sahen insgesamt sechs Elefantenherden. Echt sehr beeindruckend so viele Tiere auf einen Schlag. Wir sahen außerdem noch eine Hyäne in einem Erdloch direkt neben der Straße, die zwei Jungtiere hatte.

Insgesamt sind wir acht Stunden durch den Park gefahren und am Ende des Tages ziemlich erledigt aber glücklich von den vielen Eindrücken. Zum Abschluss des Tages aßen wir im Parkrestaurant zu Abend, was sich am Eingang des Parks befand. Neben dem Restaurant war noch ein Wasserloch, bei dem wir nach dem Essen zum Sonnenuntergang noch einen letzten Blick auf eine Elefantenherde werfen konnten, bevor wir den Addo Elephant Park endgültig verließen.
CIAO ELEFANTS and WELCOME TO THE DSCHUNGEL
Vom Addo Park fuhren wir am nächsten Tag vier Stunden lang Richtung Wild Coast… und ab East London, wie kann es auch bei diesem Namen anders sein, fing es an zu regnen und hörte an diesem Tag auch nicht mehr wirklich auf. Wir kauften fix in einer Mall für die nächsten Tage ein, weil wir gelesen haben, dass an der Wild Coast an den Küstenorten wenig bis gar keine Einkaufsmöglichkeiten bestanden, und dann ging es nach Cintsa. Angekommen, ausgestiegen, geil! Direkt im Regenwald, aber an der Küste. Beim Autoauspacken, begrüßte uns dann gleich eine ganze Affenbande, die auf unserem Hausdach und dem Baum im Garten herumhüpften und uns beobachteten. Aber wir wissen ja, dass diese kleinen lustigen Meerkatzen diebisch sein können und waren daher vorsichtig beim Ausladen des Autos. Abends kochten wir lecker und machten es uns in unserem schnuckeligen Häuschen mit toller Terrasse gemütlich.


Die super Aussicht, die sich von der Terrasse bot, konnten wir am nächsten Tag wahrnehmen, nachdem es gegen Mittag endlich aufhörte zu regnen und sich der Nebelschleier und der tropische Wasserdampf nach und nach lichtete: wir schauten auf eine wunderschöne Lagune, dahinter kam der Strand und dann das Meer. In dieser Bucht gingen wir dann erst einmal spazieren. Abends setze wieder der Regen ein. Der nächste Tag verlief quasi identisch. Eigentlich wollten wir einen Surfkurs machen, aber durch das schlechte Wetter stand der Wind falsch und das Wasser war auch zu kalt. Auch wenn wir kein gutes Wetter in Cintsa hatten, konnten wir aber die schöne Zeit in unserem kleinen Häuschen im Dschungel genießen.


Ein Glück, wenn Tiere euch zeigen, wo Gefahr lauert. Viel Spaß weiterhin.