#2 Kapstadt & Stellenbosch – die Weingegend Südafrikas

8. Dezember 2019 5 Von Janina

Unsere Reisezeit: November / Dezember 2019

Nach 12 Jahren wieder da!

2006/2007 war ich für ein Auslandsjahr in Südafrika. Als wir nach dem langen Flug von Teneriffa über Madrid und Addis Abeba endlich in Kapstadt landeten, war dies schon ein seltsames, aber doch sehr glückliches Gefühl.

Wir nahmen als erstes unseren Mietwagen für die kommenden 4 Wochen in Empfang und fuhren dann straight on im Linksverkehr zu unserer Unterkunft. Wir wohnten vier Nächte in einem privaten Zimmer bei Helga, einer in Deutschland geborenen und seit den 1940er in Afrika lebendenden älteren Dame mit drei erwachsenen Kindern. Helga schlossen wir sofort ins Herz und waren glücklich bei ihr zu wohnen. Der Ausblick von ihrer Wohnung auf den Tafelberg, den Lions Head und den Signal Hill sowie auf Downtown Cape Town bis zum Meer ist wirklich einmalig.

Panoramaaufnahme von Helgas Balkon: Table Mountain & Lion’s Head
Helga und wir auf ihrem Balkon

Nach einer langen Nacht, in der wir uns ausschliefen von der langen Reise, ging es am nächsten Tag direkt nach Downtown über die Kloofstreet zur Longstreet, weiter zum bunten fröhlichen Bo-Kaap Viertel, über den Greenmarket-Square weiter durch die Innenstadt zu den Company’s Gardens zurück zu Helga. Nach kurzer Erfrischung machten wir unsere erste Ubertaxi-Erfahrung und fuhren zur Waterfront – hat super funktioniert und ist so günstig! An der Waterfront gab es spanisch angehauchte südafrikanische Tapas zu Abend.

Das bunte Bo-Kaap Viertel in Kapstadt
Die Waterfront

Am nächsten Tag lösten wir das Abschiedsgschenk unserer Arbeitskollegen ein und fuhren morgens mit quasi der ersten Cable Car um 8 Uhr bei strahlend blauen Himmel hoch auf den Tafelberg. Dort sind wir die größte aller Runden auf dem Plateau gelaufen bis zum höchsten Punkt des Table Mountains „Maclear’s Beacon“ und haben die unglaubliche Aussicht auf Kapstadt genossen. Wir waren insgesamt 5 Stunden dort oben und waren danach von dem langen Weg und der Sonne fix und fertig, aber sehr glücklich. Abends ging es dann in das Mama Africa Café, wo wir bei afrikanischem Essen und landestypischer Live-Musik den Abend so richtig schön ausklingen lassen konnten.

Der Ausblick von Table Mountain auf Cape Town
Bestes Wetter beim Hike auf dem Tafelberg

Am letzten Tag in Cape Town hatten wir die Qual der Wahl und haben uns dann zu einer Hop On Hop Off Bus Tour entschieden , die in Kapstadt wirklich zu empfehlen ist, vorausgesetzt es ist kein Black Friday und ein LKW verliert nicht seine komplette Ladung bestehend aus Glasflaschen. Der Bus musste Umwege fahren und um die Waterfront herum ging eigentlich gar nichts mehr – absoluter Stillstand, da ganz Kapstadt im Shoppingwahn war. Der Rest der Route entlang der Cape Winelands und den Küstenvororten, vor allem Hout Bay, Camps Bay und Clifton waren sehr schön und anstatt auf der Weihnachtsfeier unseres Arbeitgebers zu sein, lagen wir am Strand und genossen die Sonne. Abends haben wir, nachdem wir nach dem ganzen Verkehrschaos, nicht mehr rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf den Signal Hill gekommen waren, uns typisch südafrikanisch selber Lambchops zubereitet.

Mit dem Hop On Hop Off Bus an den 12 Aposteln vorbeigefahren

Am nächsten Tag mussten wir uns bereits leider von Helga verabschieden und sind über die Kaphalbinsel, den Chapman’s Peak Drive zum Cape Point und dem Kap der Guten Hoffnung gefahren.

Kap der Guten Hoffnung
Panorama: Links der Cape Point und rechts das Cape of Good Hope

Danach ging es zum Boulder’s Beach, die zweitgrößte Pinguinkolonie der Welt besuchen – de sind so toll. Und von dort aus fuhren wir direkt nach Stellenbosch 🙂

Schnell aus dem Wasser…
… an Land Pinguine soweit das Auge reicht

Ich habe, wie bereits am Anfang erwähnt, ein Jahr in Südafrika studiert und zwar an der Universität in Stellenbosch. Nun waren wir 12 Jahre später wieder vor Ort. Tobi sollte einmal sehen, wo ich ein Jahr lang gelebt habe. Stellenbosch liegt auf direktem Wege ca. 30 Minuten von Kapstadt mit dem Auto entfernt, umgeben von Bergen an deren Hängen ausschließlich Wein angebaut wird.

Erster Eindruck: Die Stadt ist in den vergangenen 12 Jahren gewachsen, einiges hat sich verändert, vieles jedoch auch nicht – so waren wir am ersten Abend im Java-Bistro essen, wie vor 12 Jahren, da hieß es noch Java- Café und danach dem Bohemia einen Besuch abstatten. Die Studentenkneipe feierte an diesem Abend zufälligerweise seine 18jährige Geburtstagsparty.

Morgenhof Vineyard
2015er Wein von Muratie

Am nächsten Tag sind wir durch Stellenbosch geschlendert und haben die wichtigsten Orte besucht, die damals in meinem alltäglichen Leben standen. Nachmittags haben wir zwei Weingüter besucht, die Auswahl fiel schwer bei dem großen Angebot, aber es wurden dann „Muratie“ und „Morgenhof“ wo wir an „Wine tastings“ teilgenommen haben. Für umgerechnet 2-3 Euro fünf verschiedene Weine pro Weingut zu probieren, ist durchaus attraktiv 🙂

Gewohnt haben wir in Stellenbosch bei Eune (fragt uns nicht wie dieser Name ausgesprochen wird) und ihren 4 Hunden sowie einer Katze. Sie war sehr lieb und hilfsbereit, aber das Haus war nicht gerade, sagen wir „gepflegt“. Eune hat uns – typisch südafrikanisch –  am Abend gleich zum weiteren Weintrinken eingeladen. Sie hatte Freunde zum Braai (südafrikanisch für Barbecue) zu Besuch und unsere Anwesenheit war sofort erwünscht. Fantastic – das Wort hörten wir an diesem Abend gefühlt 100 Mal 🙂

Auf dem Campus der Stellenbosch University

Weiter ging es am nächsten Tag mit dem Besuch der Universität und dessen Campus. Von da aus ging es weiter über Hermanus (leider ohne Wal-Sichtung) zum Stop-Over in Swellendam, um von dort weiter nach Oudtshoorn zu kommen – die Stadt der Strauße.